Absolutheitsanspruch Jesu Christi

Was bedeutet es Jesus als den Herrn unseres Lebens zu nennen und bekennen?

Lukas 17, 7-10:
(7)Wer unter euch hat einen Sklaven, der pflügt oder das Vieh weidet, und sagt ihm, wenn der vom Feld heimkommt: Komm gleich her und setz dich zu Tisch?
(8)Wird er nicht vielmehr zu ihm sagen: Bereite mir das Abendessen, schürze dich und diene mir, bis ich gegessen und getrunken habe; danach sollst du auch essen und trinken?
(9)Dankt er etwa dem Sklaven, dass er getan hat, was befohlen war?
(10)So auch ihr! Wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen ist, so sprecht: Wir sind ersetzbare Sklaven; wir haben getan, was wir zu tun schuldig waren.
Jesus benutzt hier in seinem Gleichnis ein Beispiel aus mittelständischen Verhältnissen seiner damaligen Zeit. Jesus redet von einem Mann, der wahrscheinlich einen Sklaven hat, der für alles verantwortlich war, für die Feldarbeit und die Hausarbeit. Jesus schildert die Situation bei der Heimkehr dieses Sklaven von der Feldarbeit und Jesus fragt seine Zuhörer: „Wer von Euch wird sagen, wenn Ihr in so einer Situation wäret, Komm her, nimm Platz zum Essen oder wörtlich lege Dich nieder zum Essen? Die Antwort ist klar. KEINER. Kein Herr würde das machen! Nirgendwo ist es üblich, dass sich der Sklave an den fertigen Tisch setzt, während der Herr noch nichts zu Essen gehabt hat. Denn das Bereitstellen des Essens, das war ja die Aufgabe des Sklaven. Und Jesus stellt die Frage: „Wird der Herr stattdessen nicht zu dem Sklaven sagen, mach mir was zu Essen, gürte Dich und sorge dafür und warte bis ich gegessen und getrunken habe, danach bist dann auch Du an der Reihe mit Essen und Trinken“. Und auch hier die Antwort: „Natürlich“.
Und der Herr, den Jesus hier schildert, ist nicht etwa ein böser und hartherziger Mensch, sondern das was Jesus hier beschreibt ist im Umfeld seiner Zuhörer eine ganz normale Angelegenheit. Erst wird der Herr versorgt und danach versorgen sich die Sklaven selber. Und dann die weitere Frage: „Bedankt sich dieser Herr etwa bei seinem Sklaven, dass er das getan hat was ihm befohlen war?“ Und wieder heißt die Antwort: „NEIN“.
Wichtig ist die Begründung an dieser Stelle. Warum bedankt er sich nicht? Weil, so muss man Antworten, der Knecht nur seine Schuldigkeit getan hat. Es besteht hier an dieser Stelle überhaupt kein Anlass zu einem besonderen Dank. Jesus argumentiert an dieser Stelle auch nicht gegen ein freundliches Dankeschön. Das ist nicht der Punkt den Jesus machen möchte. Aber er sagt was aus Pflicht getan wird, das Bedarf keines besonderen Dankes. Und dann am Ende im letzten Vers gibt Jesus sozusagen die Deutung dieses Gleichnisses und er überträgt auf die Jünger: „So auch Ihr!“ Wenn Ihr alles getan habt, was Euch befohlen war, dann sollt Ihr sagen: „Wir sind ersetzbare Knechte oder unnütze Knechte wie es in etlichen Bibelübersetzungen heißt. Wir haben nur getan was wir zu tun schuldig waren.
Jesus setzt hier den Fall voraus, dass diese Sklaven alles getan haben was sie hätten tun können. Aber selbst dann, wenn sie alles getan haben, sollen sie von Gott keinen besonderen Dank erwarten. Sie sollen auch dafür, für den Dienst an Gott, keine besondere Verwöhnung erwarten und schon gar nicht mit Verdiensten rechnen. So in kürze das was Jesus hier seinen Jüngern vermittelt. Das ganze vielleicht noch einmal etwas geordneter für uns.
Zunächst einmal definiert Jesus uns als Knechte, als Sklaven wie es dort heißt. Sklaven waren in der damaligen Zeit keine Angestellten mit Arbeitsvertrag, die gestärkt oder gestützt durch eine Gewerkschaft waren oder die gegen ein festes Gehalt gearbeitet hätten. Ein Sklave im 1. Jahrhundert, zu der Zeit von Jesus Christus hatte alles verloren. Seine Freiheit, seine Entscheidungsmöglichkeiten, selbst seinen Namen. Und er wurde normalerweise behandelt wie ein Stück Vieh, das auf dem Markt angeboten wurde. Der Kaufpreis hing gewöhnlich um den Hals herum und die Käufer feilschten um den Sklaven und wenn sich die Käufer jetzt geeinigt hatten wer diesen Sklaven bekommt und mit nach Hause nimmt, dann hat der neue Herr zunächst einmal dem Sklaven ein Loch in das Ohr gepiekst, hat einen Ring mit seinem eigenen Namen daran gehängt. Also dem Sklaven seinen eigenen Namen, den Namen des Herrn, ans Ohr gehängt.
Das heißt übertragen auf uns heute, der Sklave hieß nicht länger Karl-Heinz oder Theodor sondern er trug den Namen seines Herrn. Das war seine Identität. Der Sklave hat keinen Lohn für seine Arbeit bekommen. Er hatte ja jegliche Freiheiten verloren. Praktisch sah das so aus, wenn der Chef zu ihm gesagt hat, steh um 06.00 Uhr auf und mache dies und das, dann hat er das um 06.00 Uhr getan. Und wenn der Chef gesagt hat steh um 04.00 Uhr auf, dann wurde das um 04.00 Uhr erledigt. Und wenn der Herr sagte heute bzw. morgen geht es schon um Mitternacht los, dann stand der Sklave um Mitternacht auf und hat seine Dienste erledigt.
Der Punkt, den Jesus hier klarmachen will ist, dass es für einen Sklaven einfach dran ist zunächst seinen Herrn zu bedienen und dann sich selber.
Und als Jesus dann fragte: „Dankt er auch seinem Knecht, dass er getan hat was er schuldig war?“ Da haben die Zuhörer natürlich geantwortet: „Natürlich nicht!“
Und Jesus schloss daraus: „So auch Ihr! So sollt Ihr Euch auch verhalten!“ Vielleicht fangen wir jetzt innerlich zu argumentieren an, reiben uns an den Worten Jesus und sagen: „ja, aber wir sind doch frei. Sagt das nicht die Bibel und erst recht nicht das Neue Testament? Sagt das Neue Testament nicht, dass Jesus sein Lösegeld für uns gegeben hat, sein Leben als Lösegeld gegeben hat und er uns damit freigekauft hat?“
Ja, das stimmt. Das steht so im Neuen Testament. Das hat Jesus selber gesagt.
Nur die Frage ist: „Wovon hat Jesus uns freigekauft?“
Römer 6 Vers 18:
Denn indem ihr nun frei geworden seid von der Sünde, seid ihr Knechte geworden der Gerechtigkeit.
Das heißt Jesus hat uns freigekauft von unserem sündigen Wesen, weil er für uns gestorben ist und mit IHM das alte sündige Wesen.
FREIGEKAUFT WOVON? „VON DER SÜNDE!“
Und dann die genauso wichtige Frage, die wir uns stellen müssen:
„WOZU HAT UNS JESUS FREIGEKAUFT?“
Auch das lesen wir in Römer 6 im Vers 18:
Denn indem ihr nun frei geworden seid von der Sünde, seid ihr Knechte geworden der Gerechtigkeit.
KNECHTE DER GERECHTIGKEIT. Das sind wir, wenn Jesus uns freigekauft hat.
Oder Römer 14 Vers 8. Dort schreibt der Apostel Paulus:
Leben wir, so leben wir dem Herrn; sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Darum: wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn.
Wir gehören nicht mehr uns selber sondern dem Herrn!
Oder 1. Petrus 2 Vers 9:
Dort ist davon die Rede, dass wir durch Jesus Christus zum Volk seines Eigentums gehören. Das heißt WIR SIND, wenn wir mit Jesus leben, EIGENTUM VON JESUS CHRISTUS!
Oder 2. Korinther 5 Vers 15: Da schreibt Paulus:
Und er ist darum für alle gestorben, damit, die da leben, hinfort nicht sich selbst leben, sondern dem, der für sie gestorben und auferstanden ist.
Wir sehen also, dass auch die Apostel unsere neue Existenz als Knechte, als Sklaven Jesu Christi voll und ganz unterstreichen.
Und das volle Ausmaß dessen wird von Jesus hier in diesen Versen Lukas 17,7-10) deutlich gemacht. Er definiert uns nämlich nicht nur als Sklaven, sondern als ersetzbare Sklaven. Also er geht noch eine Stufe weiter. Jesus sagt eigentlich sind wir ersetzbar. Das heißt Gott braucht uns überhaupt nicht. Gott ist überhaupt nicht abhängig von uns.
Und deshalb braucht Gott sich auch nicht für irgendetwas bei uns bedanken, was wir für Ihn getan haben. Und er bräuchte uns eigentlich auch überhaupt nicht zu belohnen.
Ich denke wir alle kennen den Satz: „Gott hat keine anderen Hände und Füße als die unsrigen hier auf der Erde.“ Ich selber habe diesen Satz auch öfter in meinem Leben benutzt. Aber eigentlich ist dieser Satz vollkommen unbiblisch!
Dazu einige Stellen aus der Bibel, die ich hier einfach mit einbringen möchte, um uns deutlich zu machen, was wir quer durch die Bibel zu diesem Thema finden:
Hiob 22 Vers 1-3:
(1)Da antwortete Elifas von Teman und sprach:
(2)Kann denn ein Mann Gott etwas nützen? Nur sich selber nützt ein Kluger.
(3)Meinst du, der Allmächtige habe Vorteil davon, dass du gerecht bist? Was hilft’s ihm, selbst wenn deine Wege ohne Tadel sind?
Hiob 35 Vers 7:
Und wenn du gerecht wärst, was kannst du ihm geben, oder was wird er von deinen Händen nehmen?
Und im Neuen Testament:
Römer 11, Vers 35:
Oder »wer hat ihm etwas zuvor gegeben, dass Gott es ihm vergelten müsste?« (Hiob 41,3)
Gott hat uns zwar Aufträge gegeben, Dinge die wir ausführen sollen, in seinem Namen. Weil er das getan hat sollen wir diese Aufträge in seinem Namen umsetzen. Ganz klar!
Aber brauchen tut Gott uns überhaupt nicht um zu seinem Ziel zu kommen.
Ich denke, wenn wir diese Worte in unserem Herzen aufnehmen, dann fördert das die Demut in unserem Herzen.
WIR SIND ERSETZBARE KNECHTE.
Überlegt das mal für Euch selber. Würdet Ihr Euch selber so definieren?
Sind wir unersetzbare Knechte, halten wir uns dafür oder sind wir auf Dank fixiert – von Menschen oder von Gott?
Aber auch unsere Spitzenleistungen sind einfach nur die Pflicht, die wir Gott schulden!
Und wenn wir das begreifen, denke ich, bedeutet dies eine unglaubliche Freiheit für uns, weil wir eben nicht mehr abhängig sind vom Lob von Menschen, sondern weil wir nur die Dinge einfach tun, weil Gott sie befohlen hat und weil wir seine Diener sind!
In diesem Gleichnis (Lukas 17,7-10) wird jeglicher Verdienstgedanke unserer Zeit und jegliche Verpflichtung Gottes uns gegenüber völlig ausgelöscht.
WIR SIND SEINE KNECHTE, die er überhaupt nicht braucht, aber DIE IHN SEHR BRAUCHEN.
Und Jesus ist derjenige, der nicht nur uns definiert als seine Jünger, als seine Nachfolger, als Knechte, als Sklaven, sondern JESUS DEFINIERT AUCH DIE BEDINGUNG DER NACHFOLGE, das was Jüngerschaft ausmacht.
Wir haben den Begriff „Jüngerschaft“ schon oft in verschiedenen Zusammenhängen benutzt in unserem Leben, in der Gemeinde.
Doch es sind nicht wir, die Jüngerschaft definieren – was wollen wir tun, was wollen wir machen, sondern Gott alleine.
Dazu einige Beispiele aus dem Leben Jesu, mit denen ich dies einfach verdeutlichen möchte und um diesen Punkt auch ganz klarzumachen.
Nehmen wir zum Beispiel einmal Zachäus (Lukas 19).
Ich denke manch einer von uns würde so daran gehen an der Stelle von Jesus:
„Herr Zollinspektor dürfte ich Sie um einen Termin für ein persönliches Gespräch bitten? Ich weiß sie sind ein vielbeschäftigter Mann! Aber findet sich in Ihrem Kalender vielleicht noch ein freier Termin?
Wäre Jesus so mit Zachäus umgegangen bliebe Zachäus ein Ausweg offen. Er könnte fragen: „Handelt es sich um etwas wichtiges?“ Wir würden vielleicht darauf einsteigen: „Ja ich denke schon! Vielleicht sind Sie anderer Meinung, aber lassen Sie mich das mal erklären.“ Ähm, na gut, lassen Sie mich mal sehen, diese Woche geht es nicht, Jesus. Wie wäre es denn vielleicht nächste Woche mit einem Temin?
“JESUS hat niemals in dieser Art und Weise gehandelt!!
Er schaute zum Baum hinauf und sagte zu Zachäus: „Komm schnell herunter, denn ich muss heute in Deinem Haus zu Gast sein.
“Was wir daraus lernen können: EIN HERR BITTET DIE LEUTE NICHT UM EINEN GEFALLEN, SONDERN ER BEFIEHLT.
Kurze Ableitung:
ERLÖSUNG IST KEINE WAHL! – ERLÖSUNG IST EIN BEFEHL!
Zachäus musste entscheiden, ob er dieser Aufforderung nachkommen möchte.
Einfache Entscheidung: GEHORCHEN oder NICHT GEHORCHEN.
Wir sehen bei Jesus, dass er die Menschen sofort polarisiert hat, entweder in diese oder in die andere Richtung.
Gehorchen bedeutet schlicht und einfach anzunehmen, dass Jesus Christus der Herr ist.
Zachäus entschloss sich zu gehorchen. Und wir sehen hier, Jesus braucht keine Einladung. Jesus ist der Herr des Universums. Ihm gehören alle Familien und alle Häuser. Deshalb kann er so vorgehen.
Und dann sagt Jesus als er bei Ihm eingekehrt ist: „Heute ist diesem Haus Errettung geschenkt worden!“
Wann wurde Zachäus errettet? Als er gehorchte. In dem Moment als er vom Baum stieg und sich der Herrschaft Jesu in den ganz praktischen Fragen seines Lebens unterstellt.
Das gleiche sehen wir auch bei Matthäus, der auch am Zoll beschäftigt war.
Jesus hat nicht lange gewartet bis er mal gerade nicht beschäftigt war, um dann zu sagen (in etwa so): „Guten Tag, ich bin Jesus. Darf ich Ihre Bekanntschaft machen? Ich weiß, Sie sind beschäftigt. Oh da kommt gerade jemand. Lassen Sie sich nicht stören! Ich warte so lange bis Sie wieder frei sind.“
Nein Matthäus hätte die Wahl gehabt entweder Jesus anzuhören oder nicht.
Jesus sagte, wie wir in der Bibel nachlesen können: „Folge mir nach!“
Auch das war keine Einladung, wie wir das vielleicht formulieren. Ein einfacher Imperativ. Und ein Imperativ ist eine Aufforderung, ein Befehl! Und Matthäus musste sich entscheiden, ob er gehorchen wollte oder nicht.
Und wir sehen das Evangelium vom Reich Gottes das so lautet:
TUT BUSSE UND GLAUBT!
Und unsere Wahl: ENTWEDER WIR TUN ES ODER WIR TUN ES NICHT!
Dann als weiteres Beispiel aus der Bibel, der junge Mann (Lukas 18).
Dem erging es auch nicht anders. Er fragte: „Guter Meister, was muss ich tun, das ich das ewige Leben ererbe?“
Und er hatte schon fast alles versucht. Und Jesus sagte: „Eins fehlt Dir noch. Verkaufe alles was Du hast und komm und folge mir nach!“
Und wir wissen, der junge Mann ging traurig nach Hause.
Was hätten wir jetzt getan, wenn wir Jesus gewesen wären, in dieser Situation?
Wären wir ihm nachgelaufen und hätten wir gesagt:
„Junger Mann, nimm es nicht so tragisch. Komm doch einfach mal mit. Wir werden uns hier irgendwie schon arrangieren, vielleicht mit der Zeit, verarbeite erst mal langsam.“ Wenn Jesus das gemacht hätte, hätte das bedeutet, dass dieser junge Mann wohl Jesus nachgefolgt wäre, aber nicht zu den Bedingungen von Jesus, sondern zu den eigenen Bedingungen. Und obwohl Jesus ihn sehr lieb hatte, wie wir da in der Bibel lesen, ließ er Ihn ziehen.
Hätte Jesus seine Bedingungen abgeschwächt, dann wäre dieser junge Mann niemals von sich selber erlöst worden. Ein weiteres Beispiel: Jesus fordert einen Mann auf ihm sogleich nachzufolgen und dieser gab zur Antwort:
„Erlaube mir, dass ich zuvor hingehe und meinen Vater begrabe.“ (Lukas 9)
Wir hätten vielleicht geantwortet: „Oh entschuldigen Sie vielmals. Ich konnte das ja nicht ahnen. Ähm, bitte akzeptieren Sie mein herzliches Beileid. Lassen Sie sich ruhig 2 oder 3 Tage Zeit bis der ganze Beerdigungsrummel vorbei ist und so weiter und dann schaue ich noch mal vorbei.“
Jesus tut das nicht! Jesus entgegnete: „Für die Beerdigung sorgen und so weiter, das sollen andere übernehmen.“ Denn er, Jesus war wichtiger als der verstorbene Vater dieses Mannes. Der Mann hatte zwar eingewilligt Jesus zu folgen, aber er sagte: „Erlaube mir zuvor,…“
Die Frage ist: „WER KOMMT VOR JESUS?“
Und auch hier war einer, der Jesus nach seinen eigenen Bedingungen nachfolgen wollte.
Und Jesus sagte: “Nein, nur zu meinen Bedingungen!“
Natürlich hätte Jesus ihn ziehen lassen Können um erst mal seinen Vater zu begraben. Doch Jesus ging es hier um eine grundsätzliche Sache.
Wieder ein anderer in Lukas 9 sagte: „Ich will Dir nachfolgen Herr, aber lass mich erst Abschied nehmen von meiner Familie.“
Und Jesus hätte antworten können: „Selbstverständlich. Geh erst nach Hause, verabschiede Dich von Deiner Familie und überbringe Ihnen meinen Dank dafür, dass Sie Dich mit mir ziehen lassen.“
Doch auch diese Wünsche hat Jesus nicht zugelassen!
Wir sind nicht gerettet, weil wir mit einer bestimmten Lehre oder einem bestimmten biblischen Verständnis übereinstimmen, sondern wir sind gerettet, weil wir tun was Gott von uns fordert.
Jesus sagte nur: „Folge mir nach!“ Und nicht ob und wie hoch er uns dafür belohnt. Jesus BEFIEHLT einfach.
Deshalb: DER RUF ZUR BEKEHRUNG IST EIN BEFEHL. Gott will, dass alle gerettet werden, weil alle gesündigt haben.
SO BEFIEHLT ER UNS BUSSE ZU TUN. Auch da der Imperativ!
Und wenn das nicht geschieht, sind wir Gott gegenüber ungehorsam. Und das ist auch der Grund, warum diejenigen, die nicht Busse tun, ins Gericht kommen.
Das wäre nicht so, wenn sich die Aufforderung zur Busse um eine Einladung handeln würde.
Würde Jesus zum Beispiel den reichen Jüngling ohne den Verkauf von seinen ganzen Gütern in seine Nachfolge aufgenommen haben, also ohne den Wunden Punkt seines Lebens bewältigt zu haben, dann hätte Jesus einen verwöhnten Jünger in seiner Begleitung gehabt.
Das hätte sich dann so ausgewirkt.
Jedes mal, wenn Jesus ihm etwas zu tun befohlen hätte, würde der junge Mann sich überlegt haben: „Soll ich oder soll ich nicht?“
Doch sich BEKEHREN HEISST SICH CHRISTUS ZU UNTERSTELLEN.
Wir sind befreit von der Macht der Finsternis. Und Gott hat uns versetzt aus der Macht der Finsternis, vom Satansbereich in das Reich seines lieben Sohnes Jesus Christus. Und dem gehören wir. Das bedeutet, dass ich vom Thron meines Lebens komplett heruntersteige, damit Jesus diesen Platz einnehmen kann.
Ehe ich Jesus kannte, bestimmte ich über mein Leben. Seit ich Jesus kenne, bestimmt Jesus, er alleine, darüber.
Soweit einige Beispiele aus den Evangelien.
In Römer 14 Vers 9 schreibt Paulus:
Denn dazu ist Christus gestorben und wieder lebendig geworden, dass er über Tote und Lebende Herr sei.
Den Satz müssen wir uns genau anschauen. Das Ziel der Kreuzigung und der Auferstehung von Jesus Christus ist nicht die Vergebung meiner Sünden! Das Ziel ist auch nicht meine Erlösung.
Das Ziel von der Kreuzigung und der Auferstehung von Jesu Christi ist noch nicht einmal, dass wir alle in den Himmel kommen, sondern DAS ZIEL DER KREUZIGUNG UND DER AUFERSTEHUNG JESU CHRISTI IST DIE ABSOLUTE HERRSCHAFT VON JESUS ÜBER ALLE MENSCHEN – über die Lebenden und die Toten. Wir sehen wie leicht wir das Evangelium verzerren.
Wir beziehen alles sofort auf uns – unsere Vorteil heben wir hervor. Ja, das stimmt auch, Christus ist für uns gestorben. Aber zu nächst einmal geht es darum, dass Christus der Herr ist, dass die Herrschaft von Jesus Christus sichtbar wird. Deshalb ist er auferstanden. Das heißt, mit Jesus arrangiert man sich nicht einfach so. DENN JESUS IST DER HERR.
Ich denke wir kennen die Verse wo Jesus immer wieder betont, was nennt ihr mich Herr und tut doch nicht was ich Euch sage.
Und Jesus macht auch deutlich, wir können nicht zwei Herren dienen. Jesus zieht da das Beispiel des Geldes, des Besitzes, des Mammons heran.
Aber wir können das erweitern. Kariere, usw.
WAS HAT FÜR UNS DIE HÖCHSTE PRIORITÄT IM LEBEN?
Es gibt da ja so angebliche Wahrheiten in Gemeinden, sogenannte Mythen. Dinge die angeblich vollkommen richtig sein sollen, obwohl sie vollkommen falsch sind.
Eine Sache hört sich auch sehr christlich an, aber ich denke sie ist falsch.
Und zwar eine angebliche Wahrheit, ein Mythos der besagt:
„Wenn Du Dein Leben Jesus gibst und ihm nachfolgst, dann lass Ihn die Nummer 1 in Deinem Leben sein.“
Ich denke, diese Aussage ist falsch, denn Jesus will mehr als die Nummer 1 in meinem Leben sein. JESUS WILL IM ZENTRUM VON ALLEM STEHEN. In unseren Finanzplanungen, in unseren Berufsplanungen, in unseren Wohnungs-/ Hausplanungen, in der Partnerwahl, in der Ehe, in unserer Urlaubsplanung, in unserer Zeit Planung, usw.
JESUS WILL DER HERR ÜBER JEDEN BEREICH SEIN.
JESUS will der Maßstab für alle Teile unseres Lebens sein. Und das ist weitaus mehr als zu sagen, Jesus ist die Nummer 1 in meinem Leben. Soviel reservier ich Jesus und dann die anderen Plätze in kleineren Häppchen für andere Dinge. Das ist nicht das Evangelium.
JESUS WILL UNSER GESAMTES LEBEN MIT ALLEN SEINEN EINZELHEITEN DURCHDRINGEN UND ZU 100% BESTIMMEN. Das ist mehr als zu sagen Jesus ist meine Nummer 1. Wenn das nicht so wäre, dann wäre Jesus effektiv nicht Herr über unser Leben.
Ich denke wir sind hier aufgefordert kontinuierlich unser Leben zu reflektieren.
Wo sind die Punkte, wo wir noch unser eigenes Ding machen und Jesus zwar bekennen, aber doch überhaupt nicht tun was er zu den Themen sagt.
Da brauchen wir viel Wachsamkeit und dieses Thema hat ja Jesus auch sehr häufig angesprochen, weil es so wichtig ist.
Aus Lukas 12 Vers 37 a:
Selig sind die Knechte, die der Herr, wenn er kommt, wachend findet.
Und dann kommt ein Paradox bei dem wir genau hinhören sollten. Direkt danach heißt es:
Lukas 12 Vers 37 b:
Wahrlich, ich sage euch: Er wird sich schürzen und wird sie zu Tisch bitten und kommen und ihnen dienen.
An dieser Stelle dienen nicht die Knechte dem Herrn, sondern auf einmal ist hier vom Herrn die Rede, der seinen Knechten dient.
Das heißt Jesus definiert uns als seine Sklaven, als seine Knechte. Aber er sagt, dass diejenigen, die IHM wachsam dienen in jeder Situation, die er wachsam findet, wenn er wiederkommt, denen wird er dann dienen. Und dieser dienende Haltung kennzeichnet Jesus als den HERRN, dem wir unterstellt sind.
JESUS IST DER HERR, aber er sagt, er wird uns dienen, oder genauer gesagt:
JESUS DIENT UNS EIGENTLICH PERMANENT. Dieses Thema könnte man noch extra entfalten.
Ein kurzes Beispiel: Die Fußwaschung. Jesus hat seinen Jüngern die Füße gewaschen. Und er hat seinen Jüngern gesagt, Ihr seid rein, weil sie an Ihn geglaubt haben. Aber er sagt trotzdem: Es Bedarf trotzdem weiter, dass ich Euch immer wieder die Füße wasche, von dem Staub von Euren Reisen, von dem Weg, den Ihr jeden Tag zurücklegt. Jesus wäscht uns permanent die Füße. Das ist der Herr mit dem wir es zu tun haben.
JESUS IST UND BLEIBT DER HERR und WIR SIND SEINE KNECHTE.
Doch es fing an mit Jesus als Diener für uns und es wird enden mit Jesus als Diener für uns, wenn er wiederkommt. Ein Paradox.
Aber trotz allem gilt, dass wir bei alldem was wir sind und tun seine Knechte, seine Sklaven sind.
AMEN!